Die Arbeit am Projekt „Dunkles Wasser“ begann im Frühjahr 2015. Die im ersten Moment völlig sinnfreie Frage: Was machen die Dinge, wenn sie sich unserer Wahrnehmung entziehen? zog und zieht mich in dunklen Nächten ans Wasser.
Fließendes Wassers ist Sinnbild des Lebens. Zeit wird in diesem Fließen sichtbar. Und nirgends wird dies so deutlich wie tief in der Nacht, an abgelegenen Orten, die nie von Menschen besucht werden. Hier verändert sich die menschliche Wahrnehmung extrem. Alles wird langsamer. Dort takte ich mich in der Dunkelheit mit der Natur. Diese Natur hat ein umfassendes Zeitgefühl. Es ist dynamischer als dasjenige des Menschen. Es geht mir darum dies wieder in Einklang zu bringen.
Die Arbeiten des Bildzyklus „Dunkles Wasser“ verdichten die natürliche Wahrnehmung, schärfen den Blick.
Die Orte, an denen ich meine Lichtbilder finde, sind verstreut über den süddeutschen Raum und das nahe Ausland. Gezielt sucht ich nach Ihnen, komponiere meine Aufnahmen bei Tageslicht und suche die Plätze in der Nacht wieder auf. Mein Werkzeug, die Kamera, wird sorgsam ausgerichtet. Nichts ist Zufall. Es entstehen wenige ausgewählte Aufnahmen. Oft nur 4 bis 5 Stück. Weder Beschnitt noch Farbgebung werden verändert.
Das ist das Wesen der Fotografie: Meiner Fotografie. Das ist der Bildzyklus „Dunkles Wasser“.